Old English Bulldog: typische Krankheiten erkennen, vorbeugen und richtig behandeln
Die Old English Bulldog ist charmant und robust – dennoch sind bestimmte Erkrankungen in der Rasse deutlich häufiger. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten rassetypischen Krankheiten, ihre Symptome, Diagnosemöglichkeiten und wie Sie vorbeugend handeln können, damit Ihr Hund möglichst gesund und fit bleibt.
Warum sind Old English Bulldogs anfälliger für bestimmte Krankheiten?
Die Morphologie dieser Rasse – kompakter Körperbau, kurze Schnauze, ausgeprägte Hautfalten und kräftige Gliedmaßen – bringt gesundheitliche Nachteile mit sich. Genetische Prädispositionen, gezielte Zuchtziele und teils mangelnde Gesundheitstests bei der Zucht führen dazu, dass bestimmte Erkrankungen gehäuft auftreten. Daher ist Wissen über "old english bulldog typische krankheiten" für Halter besonders wichtig.
Die häufigsten rassetypischen Krankheiten im Überblick
Im Folgenden die Erkrankungen, auf die Sie als Besitzer besonders achten sollten. Zu jeder Erkrankung finden Sie typische Symptome, Diagnostik und mögliche Maßnahmen.
Atemwegserkrankungen (Brachycephales Atemwegssyndrom)
- Beschreibung: Verengte Nasenlöcher, weiches Gaumensegel-Verlängerungen und schmale Kehlkopfteile erschweren die Atmung.
- Symptome: lautes Schnarchen, starke Hecheln, Atemnot bei Belastung oder Hitze, Kollaps in schweren Fällen.
- Diagnose: klinische Untersuchung, endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege.
- Therapie/Prävention: Gewichtsmanagement, Vermeidung von Hitze/Stress, ggf. OP (Korrektur der Nasenlöcher oder Reduktion des Gaumensegels).
Gelenk- und Bänderverletzungen (Hüft- und Ellbogendysplasie, Kreuzbandriss, Arthrose)
- Beschreibung: Fehlbildungen und degenerative Veränderungen führen zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
- Symptome: Lahmheit, Schwierigkeiten beim Aufstehen, Leistungsabfall, steifer Gang.
- Diagnose: Röntgenaufnahmen (HD/ED), orthopädische Untersuchung, evtl. MRT/CT.
- Therapie/Prävention: Gelenkschonendes Training, Physiotherapie, Gewichtsreduktion, medikamentöse Schmerztherapie oder chirurgische Eingriffe.
Hautprobleme (Intertrigo, Faltenekzem, Allergien, Pyodermie)
- Beschreibung: Hautfalten bieten Mikroklima für Bakterien und Hefen; zudem sind Allergien häufig.
- Symptome: Rötung, Geruch, Juckreiz, nässende Hautstellen, Haarausfall.
- Diagnose: Hautabstriche, Allergietests, Ausschlussdiäten.
- Therapie/Prävention: Regelmäßige Reinigung der Falten, geeignete Shampoo- und Pflegeroutinen, Allergiemanagement, Antibiotika/Antimykotika bei Infektionen.
Augenerkrankungen (Cherry Eye, Entropium/Ektropium, Keratitis)
- Beschreibung: Fehlstellungen der Augenlider oder entzündliche Veränderungen sind häufig.
- Symptome: Tränenfluss, Rötung, sichtbare Gewebevorwölbung (Cherry Eye), Lichtempfindlichkeit.
- Diagnose: Augenuntersuchung beim Augenarzt (Veterinär-Opthalmologe).
- Therapie/Prävention: Operative Korrektur, Augensalben, regelmäßige Kontrollen.
Ohrentzündungen und Zahnprobleme
- Durch Hautfalten, feuchte Ohrkanäle und Zahnfehlstellungen kommen Otitis externa und Zahnstein häufig vor. Regelmäßige Ohren- und Zahnpflege vermindert das Risiko.
Stoffwechsel- und Innere Erkrankungen
- Beispiele: Hypothyreose, Herzerkrankungen und gelegentlich Magendrehung (seltener als bei tiefbrüstigen Rassen).
- Vorbeugung: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Blutwerte-Checks und kardiologische Kontrollen bei Risikorassen.
Früherkennung: Welche Untersuchungen sind sinnvoll?
- HD/ED-Röntgen: Zur Beurteilung von Hüft- und Ellbogengelenken.
- Augenuntersuchung (z. B. ECVO): Frühtest auf erbliche Augenerkrankungen.
- Kardiologische Untersuchung: Abhören, ggf. Echokardiographie.
- Regelmäßige tierärztliche Checks: Gewichtskontrolle, Haut- und Ohreninspektion, Zahnstatus.
Praktische Tipps für Halter
- Kontrollieren und reinigen Sie Hautfalten regelmäßig mit geeigneten Pflegemitteln.
- Vermeiden Sie Übergewicht – es verschlechtert Gelenk- und Atemprobleme.
- Schützen Sie Ihren Hund vor Hitze und großer Anstrengung bei hohen Temperaturen.
- Pflegen Sie regelmäßige Trainingseinheiten, die die Muskulatur stärken ohne die Gelenke zu belasten.
- Suchen Sie bei anhaltendem Husten, Atemproblemen oder Bewegungsstörungen zeitnah einen Tierarzt auf.
Zuchtethik und Kaufrat
Wer einen Old English Bulldog kaufen möchte, sollte auf einen seriösen Züchter achten, der Gesundheitsuntersuchungen (HD/ED-Röntgen, Augenuntersuchungen, Herzchecks) vorweisen kann. Vermeiden Sie Welpen aus Massenzucht oder unseriösen Angeboten – gesunde Zucht ist das beste Mittel gegen "old english bulldog typische krankheiten" in zukünftigen Generationen.
Versicherung, Kosten und Lebensqualität
Viele der genannten Erkrankungen können hohe Behandlungskosten verursachen. Eine Hundekrankenversicherung oder OP-Versicherung kann sinnvoll sein. Bedenken Sie außerdem, dass rechtzeitige Vorsorge (Kontrollen, Gewicht, Pflegemaßnahmen) oft günstiger ist als späte Therapien.
Wichtig: Wann Sie zum Tierarzt müssen
- Atemnot, starkes Hecheln oder Kollaps
- plötzliche Lahmheit oder starke Schmerzen
- starker Juckreiz, nässende Hautstellen oder eitriger Ausfluss aus Ohren/Augen
- Appetitlosigkeit, Erbrechen oder Veränderungen im Verhalten
Weiterführende Links und Quellen
- Rassetypische Krankheiten – old-english-bulldog.de
- Old English Bulldog – dogvers
- Qualzucht-Datenbank – Merkblatt
Fazit: Kenntnis über "old english bulldog typische krankheiten" hilft Ihnen, Risiken früh zu erkennen und gezielt vorzubeugen. Mit regelmäßigen Tierarztbesuchen, guter Haltung, verantwortungsvoller Zuchtwahl und gezielter Pflege können viele Probleme gemindert oder vermieden werden – für ein langes, lebenswertes Hundeleben.
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